9. Juni 2015
Coworking Space – so nennt sich der neue Trend, der die Arbeitswelt gerade in seinen Bann zieht. Doch was ist darunter gemeint und wer sollte sich näher mit diesem Konzept befassen? Wir haben die Antworten:
Coworking Spaces – Was ist darunter zu verstehen?
Coworking Space oder Coworking Spaces beschreibt ein Konzept im Bereich Neue Arbeitsformen. Der Trend richtet sich vor allem an Freiberufler, digitale Nomaden und Startups. Anstatt, dass jeder einsam in seinem Home-Office sitzt, arbeiten diese Professionals zusammen in einem Raum. Sie sind zwar in unterschiedlichen Firmen aktiv, arbeiten an unterschiedlichen Projekten oder sind in verschiedenen Bereichen tätig, aber trotzdem können die einzelnen Parteien durch Coworking Spaces voneinander profitieren.
Meist werden bei Coworking Spaces in Deutschland Arbeitsplätze mitsamt Infrastruktur (also Netzwerk, Fax, Drucker, Beamer etc.) auf Tages-, Wochen-, oder Monatsbasis vermietet. Die Gemeinschaft, die sich dann in solch einem Coworking Space zusammenfindet kann dann durch gemeinsame Veranstaltung wie Workshops oder anderen Aktivitäten gestärkt werden.
Mit ca. 800 Büros sind die USA weit vorne in Sachen Coworking. Deutschland ist da noch etwas hinterher, doch mit etwa 230 Coworking Spaces in vielen größeren Städten liegt Deutschland im weltweiten Durchschnitt gar nicht so schlecht. Berlin ist dabei ganz vorne mit am Start, z.B. mit dem betahaus in Kreuzberg oder dem House of Clouds in Berlin Mitte.
YouTube-Video von Tedx Talks
Coworking can change the world: Amarit Charoenphan at TEDxChiangMai 2013
Vor- und Nachteile von Coworking Spaces
Nun stellt sich vor allem natürlich die Frage, warum sollte man sich für einen Coworking Space entscheiden?
Zu den Vorteilen zählt vor allem natürlich der Gemeinschafts-Aspekt. Nicht nur kann von der fachlichen Kompetenz der anderen profitiert werden, auch macht es da Arbeiten sozialer. Freiberufler, die nur von zu Hause aus arbeiten kommen oft in die Gefahr sich einsam zu fühlen, da der soziale Aspekt der Arbeit in unserem Leben eine große Rolle spielt. Wer den Umzug in den Coworking Space vollzieht, hat dann Vorteile eines Freiberuflers (kein Chef, Freiraum,…) und gleichzeitig die Kontakte zu Kollegen (zwischenmenschlicher und fachlicher Austausch). Durch die diverse Zusammensetzung an Menschen kann ein sehr kreativer Nährboden für Ideen und Projekte entstehen. Auch Geschäftskontakte können so einfacher geschlossen werden.
Sind die Bedingungen zuhause nicht ideal und möchte der Freiberufler nicht im Café arbeiten, liegen die Vorteile der Coworking Spaces auf der Hand: Im Gegensatz zu angemieteten Büroräumen muss man sich hier nicht für sehr lange Zeiträume fest binden, das ist vor allem für Newcomer förderlich. Damit zusammenhängend ist auch der Kostenpunkt ist ein entschiedener Pluspunkt, der für Coworking Spaces spricht. Solche Büros sind meist wesentlich günstiger als die Anmietung konventioneller Büroflächen. Kleinstunternehmen können so Spitzen im Flächenbedarf puffern ohne neue Flächen langfristig anmieten zu müssen. Große Anschaffungen wie Drucker oder Beamer fallen erst gar nicht an. Eine Sonderform der Coworking Spaces sind die sogenannten „FabLabs“, in denen Einrichtungen und Geräte der Spitzentechnologie für Experimente und Geschäftsideen genutzt werden können, wie zum Beispiel große 3D-Drucker oder Laser.
Die Nachteile sind allerdings auch offensichtlich: Ähnlich wie mit den Kollegen im Büro kann man sich auch die Kollegen in den Coworking Spaces nicht aussuchen. Das kann gut, aber auch sehr schief gehen. Auch die Büroeinrichtung kann man sich nicht aussuchen. Ergonomische Drehstühle oder höhenverstellbare Schreibtische bleiben da meist nur ein Wunschtraum. Gerade für Newcomer ist die Konstellation der günstigen Büromieten in Verbindung mit der Möglichkeit des Erfahrungsaustauschs ideal.
Studien zeigen auch: Arbeiter in Coworking Spaces fühlen sich produktiver und motivierter und etwa 40 % erzielen seit ihrer Arbeit in einem Coworking Space sogar ein höheres Einkommen (siehe http://www.deskmag.com/
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