Kinderbetreuung – Ich muss ins Büro. Wohin mit dem Kind?

10. September 2015

Kind und Karriere zu vereinen, das ist der Traum, der sich in der Realität aber häufig nur sehr schlecht vereinen lässt. Karriere machen und gleichzeitig Kinder aufziehen, das gestaltet sich nur selten ohne Probleme.

Das Mutter-Problem Kinderbetreuung?

Trotz Emanzipation, Feminismus und angeblicher Gleichberechtigung der Geschlechter, sind es meist immer noch die Mütter, die ihre Karriere für das Kind (kurzzeitig) aufs Eis legen. 5,6 Millionen Frauen zwischen 25 und 59 Jahren in Deutschland gehen keiner Beschäftigung nach. Ein Hauptgrund für diese Lage: die Kindererziehung.

Viele Frauen sehen sich moralisch und gesellschaftlich verpflichtet, nach der Geburt des Kindes Vollzeitmutter zu werden. Die Angst als „Rabenmutter“ angesehen zu werden zu groß, Ausbildung, Uniabschluss und berufliche Ziele werden verdrängt von der Aufgabe der Mutterschaft.

Die Erwartungshaltung, dass Frauen nach der Geburt zuhause bleiben, wirkt sich zudem schon während der Schwangerschaft auf die Karriere Chancen von werdenden Müttern aus. Oft sind Frauen im Betrieb abgeschrieben, wenn sie ihre Schwangerschaft verkünden. Es werden schon Stellenausschreibungen für ihre Stellen geschaltet und ein Wunsch nach Rückkehr auf die alte Stelle in Teilzeit wird kategorisch trotz des gesetzlichen Anspruchs abgelehnt. Zwar könnte in einem solchen Fall das Teilzeitarbeitsverhältnis eingeklagt werden, doch das ist mit Kosten und Stress verbunden und stellt zudem keine gute Basis für das Arbeitsverhältnis da.

Fallen Frauen so aus dem Arbeitsverhältnis raus/ werden rausgezwängt, verlieren sie nicht nur die Chancen und Perspektiven, die ein Arbeitsverhältnis mit sich bringt, sondern auch Rentenansprüche. Karriere trotz Mutterschutz lässt sich in den meisten Fällen kaum verwirklichen.

Streben Frauen an Kind und Karriere zu vereinen, muss sich also schon früh Gedanken über die Kinderbetreuung gemacht werden.

Wohin mit dem Kind? Und was kostet eine Tagesmutter?

Kann sich kein Elternteil Vollzeit auf die Kinderbetreuung konzentrieren, müssen alternative Betreuungsmöglichkeiten gefunden werden. Stehen die Großeltern oder andere Verwandte zur Verfügung um den Nachwuchs zu betreuen, ist das natürlich ein idealer Fall, doch ist die Betreuungsart nicht immer möglich. Wir zeigen Alternativen für die Kinderbetreuung auf:

Kinderkrippe als Betreuungsmöglichkeit
In der Kinderkrippe werden Kinder unter drei Jahren betreut, bis sie also alt genug für den Kindergarten sind. Gruppen in Kinderkrippen sind meist recht klein gehalten, um eine bestmögliche Versorgung des Kindes zu ermöglichen. Obwohl nach dem Kinderförderungsgesetz ein Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz ab dem vollendeten ersten Lebensjahr besteht, sind Krippenplätze immer noch sehr stark umkämpft.

Kindergarten für die Betreuung nach der Kinderkrippe
Zwischen 3 und 6 Jahren, wenn die Kinder zu alt für die Kinderkrippe aber zu jung für die Schule sind, kommt der Kindergarten ins Spiel. In kleinen Gruppen werden die Kinder spielerisch pädagogisch gefördert.
Doch sowohl beim Kindergarten, wie auch bei der Kinderkrippe, kann es Probleme mit den Ferienzeiten und Betreuungszeiten geben. Urlaubszeiten eignen sich nur bedingt um die Schließzeiten der einzelnen Einrichtungen zu überbrücken.

Tagesmutter: was kostet eine Tagesmutter?
Tagesmütter/-väter betreuen Kinder in ihrem eigenen Zuhause. Meist werden mehrere Kinder zusammen betreut, dabei sollte die Anzahl der Kinder aber nicht fünf überschreiten, damit eine umfassende Betreuung möglich ist.
Tagesmütter haben den Ruf sehr teuer zu sein. In der Tat muss mit 10-20 Euro pro Stunde Betreuung gerechnet werden. Meist müssen Eltern aber nur einen Anteil dieser Summe als Eigenanteil aufbringen, da das Jugendamt hier unterstützend eingreifen kann.
Unter rein finanziellen Gesichtspunkten lohnen sich die Ausgaben für eine vergleichsweise teure, private Tagesmutter, um einen Karriereknick abzuwenden. Finanzausfälle, die durch ein ruhendes Arbeitsverhältnis zu erwarten wären, können Ausgaben für die Kinderbetreuung leicht rechtfertigen.

Eine Kinderfrau als Alternative zur Tagesmutter
Eine Kinderfrau ähnelt einer Tagesmutter. Doch während die Tagesmutter das Kind bei sich zuhause betreut, betreut eine Kinderfrau das Kind nicht im eigenen Haushalt, sondern bei den Eltern zu Hause. Meist übernimmt eine Kinderfrau dazu auch einige Aufgaben im Haushalt.

Ein Au Pair als Kinderbetreuung
Ein Au Pair als Kinderbetreuung erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Bei Au Pair handelt es sich um ausländische junge Menschen, die die Versorgung der Kinder für maximal ein Jahr übernehmen und dazu in ihrer Gastfamilie leben. Meist sind Au Pairs zwischen achtzehn und vierundzwanzig Jahre alt und habe gerade die Schule beendet oder befinden sich im Studium.
Bedingung für die Aufnahme eines Au Pairs ist die Bereitstellung eines eigenen Zimmers für den Gast. Gegen Unterkunft, Verpflegung und ein kleines Taschengeld übernimmt das Au Pair die Versorgung der Kinder. Das beinhaltet auch leichte Hausarbeiten wie Essen kochen oder die Wäsche der Kinder erledigen. Das Taschengeld für Au Pairs muss mindesten 260 Euro betragen.
Kinderbetreuung im Büro
Fortschrittlich denkende Unternehmen bieten Kinderbetreuungsstätten an. So können Arbeitnehmer ihre Kinder in der hauseigenen Betreuungsstätte abgeben und sie gut in Obacht wissen.


Mehr Infos:

http://www.workingmoms.de/
http://www.haushaltstipps.net/tipps/kinderbetreuung-6-moeglichkeiten-im-ueberblick.html#axzz3jFLD5nHr


One thought on “Kinderbetreuung – Ich muss ins Büro. Wohin mit dem Kind?

  1. Sabrina on said:

    Also ich finde die Kinderfrau ganz interessant. Einen Kindergrippenplatz bekommt man bei uns fast gar nicht. Da die Wartelisten einfach zu lang sind. Im Sommer stehe ich auch wieder vor dem Problem aber ich versuche das gerade mit einem Home office zu lösen. Das ist natürlich dann für die anderen beiden auch praktisch wenn immer jemand da ist.

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