10. Dezember 2014
Farben im Büro – für eine bessere Arbeitsatmosphäre
Bei der Ausstattung eines Büros ist es heutzutage nicht nur wichtig, dass das nötige technische Equipment vorhanden ist. Zunehmend wird auch viel Wert auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter gelegt, und das aus gutem Grund: wer sich wohl fühlt, arbeitet besser. Mit einer Büroeinrichtung, die schlechte Laune schafft, schneidet sich jede Firma also nur selbst ins Fleisch. Doch welche Komponenten sorgen eigentlich für eine gute Atmosphäre am Arbeitsplatz? Über viel Licht, kurze Arbeitswege und ergonomische Büromöbel ist schon viel gesagt worden. Doch was ist eigentlich mit Farben? Welche Wirkung haben sie auf die Arbeitsatmosphäre und das Gemüt der Mitarbeiter?
Farben haben Einfluss auf Stimmung und Atmosphäre eines Raumes
Schon lange wissen wir, dass die Farbe eines Raumes Einfluss darauf hat, wie wir diesen empfinden und ob wir uns darin wohlfühlen. Das ist natürlich auch im Büro nicht anders. Warme Farben wirken freundlich, lassen aber den Raum kleiner erscheinen, bei kalten Farben ist es genau umgekehrt. Auf die Idee, das Büro schwarz zu streichen, käme wohl kaum jemand, und das aus gutem Grund: schwarz macht traurig und bedrückt. Beliebt sind dagegen warme Rot- und Orangetöne sowie grün. Doch warum ist das so? Und wie hängt die Wirkung einer Farbe mit ihrer Platzierung zusammen? Sicher ist, dass wir uns der Wirkung der Farben nicht entziehen können. Sie wirken auf uns, ob wir wollen oder nicht.
Die richtige Farbe am richtigen Ort
Bevor das Büro farbig gestrichen wird, sollte überlegt werden, welche Farbe wo platziert werden soll. Denn es macht einen großen Unterschied, ob die Wände oder die Decke orange sind, und ob man helles oder dunkles grün wählt. So ist es zum Beispiel für das Auge und das Befinden angenehmer, wenn die Farbe einen Verlauf aufweist, der an der Natur orientiert ist, das heißt, dass sie von unten nach oben heller wird. Räume, in denen die Decke dunkler oder kräftiger ist als die Wände, wirken niedriger und somit oft auch drückender. Aber auch die Wand selbst wird als „natürlicher“ wahrgenommen, wenn sie einen solchen Farbverlauf von hell (oben) nach dunkel (unten) aufweist. Hat man dagegen einen Raum, der unnatürlich (und unangenehm) hoch wirkt, kann man den Effekt in umgekehrter Weise nutzen, und den Raum mit einer dunkleren Decke niedriger erscheinen lassen.
Auch die Wirkung von kräftigen sollte man nicht unterschätzen. Eine sehr große Wandfläche mit einer extrem kräftigen Farbe wie rot zu streichen, ist weniger sinnvoll, da man sich leicht davon „erschlagen“ fühlen kann. Sinnvoller ist es dagegen, auf einer nur leicht gefärbten Wand farbliche Akzente zu setzen. Aufpassen sollte man auch beim Einsatz von Büromöbeln in kräftigen Farben. An einem grauen Schreibtisch kann man sich besser konzentrieren als an einem knallroten. Solche warmen Farben eignen sich eher als dezente Wandfarben, die an bestimmten Stellen Akzente setzen, denn als „Farbe für alles“, die das Büro in ein quietschbuntes Knallbonbon verwandeln. In Konferenzräumen, in denen keine ruhige Arbeitsatmosphäre, sondern kreative Diskussion herrschen soll, ist es dagegen schon eher sinnvoll, auf zum Beispiel gelb zu setzen, da diese Farbe anregend wirkt.
Rot und Orange – Wohlfühlfarben fürs Büro
Besonders orange Räume wirken auf viele Menschen angenehm. Diese warme Farbe lässt ein Zimmer einladend und gemütlich auf uns wirken, da sie Nähe schafft und Kommunikation fördert. Wir fühlen uns schnell „wie zuhause“, und unser Wohlbefinden wird gesteigert. Diese positiven Eigenschaften von rötlichen und orangen Farben wird zum Beispiel auch im Umgang mit Demenzkranken genutzt, da diese sich bei der Farbe Orange sicher und geborgen fühlen, im Gegensatz zu dunklen Blau- oder Grüntönen. Auch im Büro hat orange eine positive Wirkung auf das Gemüt der Arbeitnehmer. Und wer sich „wie zuhause“ fühlt, ist gerne im Büro, um seine Arbeit zu verrichten.
Grün im Büro – in Anlehnung an die Natur
Eine besonders angenehme Arbeitsatmosphäre schafft die Farbe Grün, mit der wir Natur, frische Luft und Natürlichkeit assoziieren. Jeder kennt die Befreiende Wirkung, die die Natur auf Körper und Geist hat. In gewisser Weise ahmt ein grüner Raum diese Wirkung nach. Man fühlt sich ruhig und ausgeglichen. Dadurch steigert die Farbe Grün die Konzentration und sorgt für Glücksgefühle. Mehr Konzentration und Zufriedenheit bei den Arbeitnehmern führen insgesamt zu mehr Motivation und Produktivität. Warum ist also nicht schon längst jedes Büro grün? Der positive Effekt der grünen Farbe kann durch den Einsatz von Büropflanzen noch gesteigert werden. Diese erhöhen zusätzlich den Sauerstoffgehalt in der Luft und stellen ein „echtes“ Stück Natur innerhalb des Raumes dar. Umfragen ergeben, dass Zimmerpflanzen zu den Top Ten der im Büro erwünschten Gegenstände gehören.
Blau und andere kalte Farben – Distanz und Sachlichkeit
Kühle Farben wie blau, türkis oder auch weiß haben oft einen eher schlechten Ruf als Zimmerfarbe. Doch das ist nicht unbedingt gerechtfertigt. Denn auch wenn zum Beispiel blau einen Raum kühl erscheinen lässt und die Menschen darin schneller zum frösteln bringt als eine warme Farbe, hat es durchaus auch seine Vorteile. So schaffen kühle Farben eine sachliche und konzentrierte, aber auch ruhige Atmosphäre. In Ländern mit hohen Durchschnittstemperaturen werden Büros deshalb gerne in blau gestrichen, da diese Farbe die gefühlte Temperatur senkt und zu mehr Konzentration beiträgt. Außerdem gilt blau als die Farbe der Treue. Auf der anderen Seite erzeugt blaue Farbe aber auch ein Gefühl von Distanz, was sich negativ auf die Kommunikation im Büro auswirken kann.
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