19. März 2017
Stahlmöbel finden sich heutzutage nicht mehr nur in Werkstätten oder Gärten, sondern auch in Wohnungen und Bürokomplexen. Kein Wunder, diese Design-Klassiker sind schließlich nicht nur stilvolle Hingucker, sondern auch nahezu unverwüstlich und überaus robust.
Dennoch: Kommen Stahlschränke in die Jahre, sieht man ihnen irgendwann ihr Alter an. Doch wegen ein paar kleinen Kratzern und Flecken gleich das wertvolle Stück entfernen? Nein, das ist völlig unnötig. Denn mit ein paar einfachen Schritten lässt sich Metall streichen und Sie verleihen Ihren Möbeln einen neuen und frischen Look. Keine Sorge: Alte Möbel neu zu lackieren ist kein Hexenwerk!
Das gleiche gilt natürlich auch für Metallmöbel, die in einer anderen Farbe besser mit dem restlichen Mobiliar harmonieren würden oder Ihnen mit einer neuen Farbe schlichtweg besser gefallen. Egal ob tiefes Blau, satte Grüntöne oder warmes Rotorange – Stahl lässt sich mit allen möglichen Farbtönen lackieren, so dass sich für jeden der Passende findet. Wir erklären Ihnen hier, wie Sie Ihre Möbel aus Metall lackieren können.
1) Wie ist Stahl zu lackieren? Natürlich mit dem richtigen Lack!
Egal ob Chrom, Stahl, Aluminium oder Blech lackieren – in der Regel sollten Sie Metall immer mit einem speziellen Lack für Metall behandeln. Um Metallmöbel umzulackieren, müssen Sie sich lediglich zwischen diesen 3 geeigneten Lacktypen entscheiden: Alkydharz, Kunstharzlack oder Acryllack.
- Kunstharzlack enthält ein leicht flüchtiges und organisches Lösungsmittel, dadurch fließt der Lack besser. Allerdings dünstet das Lösungsmittel relativ lange aus, riecht unangenehm und ist gesundheitsgefährdend. Auch braucht dieser Lacktyp lange, bis die Oberfläche trocknet. Das dient aber auch zum Vorteil, da der Lack von unten nach oben austrocknet. Im Klartext: Ist die Oberfläche des Lacks trocken, wissen Sie, dass er komplett durchgetrocknet ist. Darüber hinaus verfügt Kunstharzlack über eine bemerkenswert hohe Robustheit.
- Da Acryllack anstatt Lösungsmittel lediglich Wasser beinhaltet, ist er in der Regel mit dem „Blauen Umweltengel“ ausgezeichnet. Das Prinzip der Pigmentierung beruht hier auf Dispersion, weshalb dieser Lacktyp auch unter dem Begriff Dispersionslack bekannt ist. Der Acryllack ist geruchslos, trocknet von oben nach unten und ist gut überstreichbar. Der Nachteil: Der Lack trocknet nur langsam durch, so dass die Oberfläche lange Zeit berührungsempfindlich und elastisch bleibt. Außerdem ist Acryllack nicht so widerstandsfähig wie Kunstharzlack.
- Daneben gibt es Acryllacke mit PU-Anteil (Polyurethan): sie sind ebenso robust wie Kunstharzlacke, doch genauso umweltfreundlich wie Acryllacke.
Achten Sie auf Gütesiegel wie den „Blauen Engel“ oder einen Nachweis wie das Zeichen EN 71 für Speichel- und Schweißechtheit, dann erhalten Sie auch ein anwenderfreundliches und umweltschonendes Produkt. Herkömmliche Buntlacke ohne einen Vermerk sind Lacke mit flüchtigen Lösungsmitteln.
2) Vorbereitung – die wichtigsten Utensilien zum Metall-Lackieren
Am besten stellen Sie sich gleich alles bereit, was Sie zur Lackierung von Stahlmöbeln benötigen. Dann haben Sie nämlich das richtige Utensil gleich zur Hand, ohne lange suchen zu müssen und die Arbeit zu unterbrechen. In der Regel brauchen Sie:
- Grobes Schleifpapier (180er-240er Körnung)
- Schleifmaschine oder Handschleifer für Metall
- Atemschutzmaske
- Feste Arbeitshandschuhe
- Grundlackierung
- Feines Schleifpapier (400er Körnung)
- Staubbläser
- Oberflächenlack
- Pinsel, Rolle oder Lackierpistole
Wichtig ist vor allem, dass Sie sich einen gut durchlüfteten Platz suchen, wo Sie Ihr Möbelstück aus Metall lackieren können. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Sie Feinstaub oder andere chemische Stoffe aus dem Lack einatmen, die Ihrer Gesundheit schaden können. Am besten ist natürlich immer ein trockener Platz im Freien.
3) Abschleifen alter Lackierungen, Rost und Farbreste
Als erstes müssen Sie die alte Möbellackierung gründlich abschleifen. Auch wenn die alte Farbe oder Grundlackierung bereits zum Großteil abgeblättert sein sollte – auch das kleinste Fitzelchen ist zu entfernen und die gesamte Oberfläche aufzurauen. Farbe auf Rost oder einer alten Farblackierung kann nämlich nicht haften.
Metallene Oberflächen lassen sich recht gut mit Schleifpapier abschleifen, das eine feine Körnung zwischen 180 und 240 aufweist. Ob Sie das Schleifen mit Hilfe einer Maschine erledigen oder selbst Hand anlegen, ist dabei einerlei. Wichtig ist nur, dass Sie zuvor den Mundschutz aufsetzen, die Staubentwicklung ist nämlich nicht zu unterschätzen. Auch das Tragen von festen Arbeitshandschuhen verhindert Verletzungen.
4) Grundierung auftragen und trocknen lassen
Jetzt kommt die Metallgrundierung an die Reihe, oft auch als Rostschutzgrundierung betitelt. Welchen Farbton Sie dafür wählen, bleibt allein Ihnen überlassen. Die meisten entscheiden sich für einen weißen Grundierungslack, so kommt der neue farbige Oberflächenlack später besonders gut zur Geltung. Ob Sie mit Pinsel, Rolle oder gar einer Lackierpistole das Möbel bemalen, ist einerlei. Nutzen Sie einfach das Utensil, mit dem Sie am besten umgehen können.
Lassen Sie den Vorlack gut trocknen, damit sich die neue Farbe nachher gut auftragen lässt und sich ein gleichmäßiger Farbton ergibt.
5) Wieder abschleifen und Entstauben
Ist der Grundlack richtig getrocknet? Wunderbar, dann kann´s auch schon weitergehen. Der Vorlack muss nun angeschliffen werden. Hierfür benötigen Sie jedoch noch feineres Schleifpapier mit einer 400er Körnung. Wir empfehlen allerdings, hier die Schleifmaschine beiseite zu legen und den Feinschliff manuell durchzuführen.
Ist das Abschleifen erledigt, müssen Sie das Stahlmöbel sorgsam entstauben. Das ist wichtig, damit keine Staubkörner in den Lack eindringen und so die Oberfläche aufrauen.
6) Oberflächenlack auftragen & Metall richtig lackieren
Endlich geht´s ans Metall-Lackieren! Gerade bei großen Stahlmöbeln wie zum Beispiel einen Stahlschrank, einen Stahlspind oder Stahltisch empfiehlt es sich, zur Rolle aus Schaumstoff zu greifen anstatt zur Spraydose. Die Fläche ist einfach zu groß, bessere Ergebnisse erhalten sie mit einer Rolle zur Anbringung des Farblacks. Achten Sie immer darauf, dünne Schichten aufzutragen, langsam trocknen zu lassen und dann erst die nächste Farbschicht darüberzulegen. Rollen Sie dabei längs entlang und verstreichen Sie die Farbe quer.
Dann nur noch mehrere Stunden trocknen lassen – und schon präsentiert sich Ihr altes Möbelstück in einer strahlend frischen und neuen Optik. Und Sie haben etwas fürs Leben gelernt: einen Metall-Schrank zu lackieren und Metall zu bemalen!